Das WORT-Projekt will nicht nur die Stadt Schmalkalden in die Projektaktivitäten einbeziehen, sondern auch die ländlichen Gegenden unseres Landkreises. Einen Anfang machte die Erzähl- und Malwerkstatt am 28. Mai 2024 in Bettenhausen, Gemeinde Rhönblick. Dieses erfolgreiche Kreativ-Projekt wurde von Hiren Jadav, einem engagierten internationalen Studenten unserer Hochschule, ins Leben gerufen und bereits dreimal in der Milchhalle Schmalkalden durchgeführt.
Die Idee ist einfach und wirkungsvoll: Am Anfang der Veranstaltung wird eine Geschichte oder ein Gedicht vorgelesen. Die Teilnehmenden interpretieren dann individuell oder in Gruppen die Texte auf einer Leinwand. Dabei wird sichtbar, dass jeder seine eigene Kultur und Erfahrungen in die Gemälde einfließen lässt. Jede Person hört den identischen Text, doch jeder hört dabei etwas Eigenes. Internationale Studierende und einheimische Bewohner:innen kommen in lockerer Runde zusammen und können ihre Sprachkenntnisse erweitern sowie zur gegenseitigen interkulturellen Sensibilisierung beitragen.
So kamen acht internationale Studierende ins kleine Bettenhausen. Sie wurden von Initiator Harry sowie den WORT-Mitarbeiterinnen Catharina Wassink und Sylvia Débit begleitet. Zwanzig Teilnehmende aus Bettenhausen und Umgebung kamen unter der Linde am ehemaligen Gemeindeamt ebenfalls zur Veranstaltung hinzu. An langen Tischen bildeten sich Gruppen, die gemeinsam an ihren Kunstwerken arbeiteten und kulturelle Eindrücke austauschten. Die Atmosphäre war geprägt von Lachen, Kreativität und einem lebendigen Sprachgewirr aus Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Deutsch. Auch einige weitere Dorfbewohner:innen schauten spontan vorbei und freuten sich ihre Sprachkenntnisse anzuwenden und zu erweitern.
Die Erzähl- und Malwerkstatt in Bettenhausen war ein voller Erfolg und zeigte eindrucksvoll - ganz im Sinne des WORT-Projekts - wie Kunst und Kultur Brücken zwischen verschiedenen Welten bauen können. Dass Interkulturalität auch im ländlichen Raum mit offenen Armen empfangen wird, hat die Veranstaltung ebenfalls bewiesen. Diese Offenheit wollen wir mit weiteren WORT-Maßnahmen weiter stärken und unsere Region für internationale Fachkräfte zukünftig noch lebenswerter gestalten.